Die Scheidung steht kurz bevor – 5 Tipps für Sie

Scheidung, was nun?

Scheidung trotz versuchter Krisenbewältigung

Ihre Beziehung nähert sich trotz versuchter Krisenbewältigung dem Ende zu und Sie beschließen – es geht nicht mehr. Eine Scheidung wirft für Sie viele Fragen, aber auch Ängste auf.

Wie geht es weiter? Will sie mir die Kinder wegnehmen? Wie geht es finanziell weiter?

Besonders bei häuslicher Gewalt ist es wichtig, rasch zu handeln. Hierbei bieten externe Beratungsstellen wie der Männernotruf rund um die Uhr kostenlose Beratung und Hilfe an.

Bei Beziehungskrisen, Gewalt und Scheidungen wenden Sie sich an uns. Tipps für die Krisenbewältigung bevor es zur Scheidung kommt, finden Sie in diesem Artikel.

Scheidung nach versuchter Krisenbewältigung
Scheidung nach versuchter Krisenbewältigung

Möglicherweise wollen Sie so schnell wie möglich raus aus dieser Beziehungskrise. „Es soll schnell gehen“ oder „es soll alles bald vorbei sein“. Haben Sie über diese oder ähnliche Situationen schon einmal nachgedacht?

Entscheiden Sie aber nicht voreilig sondern lassen Sie sich Zeit.

Es kann durchaus vorkommen, dass Sie oder Ihr Partner nicht zur selben Zeit zu dem Entschluss der Scheidung kommt.

Viel öfter geht dieser Wunsch von einem Partner aus, der andere wird davon überrascht und verletzt. Dies setzt bei Ihnen vermutlich viele starke Emotionen frei.

Dies kann jedoch dazu führen, dass Sie nicht sachlich über die Scheidungsfolgen entscheiden. Das könnte Konsequenzen für Sie, Ihren Partner oder auch die Kinder haben.

Tipps bevor eine Scheidung vollzogen ist

  • Bewahren Sie in jedem Fall Ruhe
  • Seien Sie sich über die finanziellen, rechtlichen und sonstigen Auswirkungen bewusst
  • Dokumentieren Sie Vorfälle, welche zur Beziehungskrise geführt haben
  • Versuchen Sie, weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden
  • Sprechen Sie mit Ihrem Partner über das weitere Vorgehen
  • Kontaktieren Sie eine Krisenhotline wie den Männernotruf 

Eine Scheidung ist jedoch nichts Ungewöhnliches, Sie sind mit dieser Situation nicht allein. Eine Studie der Statistik Austria zeigt, dass rund 40% der Ehen wieder aufgelöst werden.

Paare, die sich trennen möchten, tun dies im Durchschnitt nach 10 Jahren Ehe. Dies ist jedoch nur ein Durchschnittswert. Es kann sein, dass eine Ehe bereits nach wenigen Jahren aufgelöst wird. Oder man nach Jahrzehnten einsieht, dass das Eheleben keinen Sinn mehr macht.

Wann ein Partner eine Scheidung einreichen kann

Grundsätzlich gibt es die einvernehmliche und die strittige Scheidung. In der einvernehmlichen einigen Sie sich mit Ihrem Partner gemeinsam darauf, dass das Eheleben keinen Sinn mehr hat.

Wenn jedoch häusliche Gewalt im Spiel ist, handelt es sich in jedem Fall um eine strittige Scheidung.

Voraussetzungen der einvernehmlichen Scheidung im Überblick:

  • Sie leben seit 6 Monaten getrennt
  • Sie stellen gemeinsam mit Ihrem Partner den Scheidungsantrag
  • Beide Partner betrachten die Ehe als gescheitert
  • Bei Kindern: Sie können sich auf das Kontaktrecht gemeinsam einigen
  • Bei Kindern: Sie wissen um die Wünsche des Kindes und haben sich beraten lassen
Scheidung nach der Krise
Scheidung nach der Krise

Die strittige Scheidung

Bei der strittigen Scheidung können Sie sich mit ihrem Partner nicht einigen und es liegen wichtige Gründe vor. Bei psychischer und physischer Gewalt handelt es sich um eine Eheverfehlung.

Sie oder Ihr Partner können die Scheidung einreichen, wenn eine Eheverfehlung vorliegt. Dies kann ehrloses oder unsittliches Verhalten sein.

Dadurch wurde Ihre Ehe tief zerrüttet und es kommt nach der Beziehungskrise zur Scheidung. Vielleicht fragen Sie sich nun, was Sie tun können.

Seien Sie immer auf Deeskalation aus. Besonders wenn Gewalt im Spiel ist, ist abzuwägen, wie ernst die Situation ist. Im Ernstfall kann es für den Partner zu einem Betretungsverbot kommen.

Wählen Sie den Männernotruf, bevor es zu einer Eskalation kommt!

Folgendes Verhalten kann eine Scheidung herbeirufen:

  • Ehebruch
  • körperliche und/oder psychische Gewalt
  • Liebloses oder feindseliges Verhalten gegenüber dem Ehepartner
  • Desinteresse am Ehepartner und der Familie
  • Grundloses Schweigen, Eifersucht
  • Vernachlässigung der ehelichen Pflichten
  • Aussperren aus dem gemeinsamen Wohnräumen, Schlafzimmer…
  • Verübung von Straftaten an Dritten
  • Alkoholismus, Drogen, Zuhälterei etc.

Um sich scheiden zu lassen, müssen Sie dieses Verhalten Ihrem Ehepartner nachweisen können.  Wenn Sie jedoch länger als sechs Monate warten, verjährt die Straftat.

Wenn Sie von der Eheverfehlung wissen ist es wichtig rasch zu entscheiden, ob Sie die Scheidung möchten.

Bedenken Sie jedoch immer, dass dies endgültig ist und starke Emotionen auf beiden Seiten hervorrufen kann.

Trennung aufgrund von Krankheiten

Krankheiten belasten eine Partnerschaft. Sie werden merken, dass es nicht leicht ist, in solchen Situationen das Richtige zu tun.

Wenn Ihr Partner eine Krankheit, wie etwa eine Geisteskrankheit oder eine ansteckende Krankheit hat, ist es jedoch ebenfalls möglich, sich scheiden zu lassen.

Respektieren Sie die Wünsche Ihrer Kinder während der Krise

Beim Thema „Kinder“ werden oft alle anderen Aspekte der Scheidung nebensächlich und es werden bei Ihnen wahrscheinlich viele Emotionen aufgewühlt.

Eine Scheidung, bei der Kinder involviert sind, ist eine noch größere Herausforderung.

Es ist normal, in einer solchen Ausnahmesituation Angst zu haben, die eigenen Kinder nach der Scheidung nur selten oder gar nicht mehr zu sehen. Doch genau dann ist es oft nur schwer möglich, richtige Entscheidungen zu treffen.

Geben Sie sich selbst die Chance, in solch einer Krise Ruhe zu bewahren!  

Die Krisenhotline „Männernotruf“  bietet Ihnen rund um die Uhr anonyme Beratung für Männer und professionelle Unterstützung.

Scheidung mit Kindern
Scheidung mit Kindern

Wie hoch stehen meine Chancen, meine Kinder nach der Scheidung zu sehen?

Das Gesetz sieht grundsätzlich ein gemeinsames Sorgerecht für die Elternteile vor. Wenn jedoch das Wohl des Kindes bei einem Elternteil gefährdet ist, kann diesem das Sorgerecht entzogen werden.

Vor allem bei häuslicher Gewalt ist es Aufgabe des Gerichts, über das Sorgerecht zu entscheiden.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie verständnisvoll handeln, denn jede Auseinandersetzung und Gewalttat während einer Beziehungskrise könnte hierbei weitreichende Konsequenzen haben. Ihr Verhalten vor, während und nach der Scheidung ist entscheidend für das Sorgerecht der Kinder.

Zusätzlich kann es Ihnen und Ihrer Familie helfen, professionelle Unterstützung in Beratungsstellen, bei Mediatoren oder in einem Angebot der Eltern- und Kinderbegleitung zu suchen. So können Sie und Ihre Familie ohne Streit und Eskalationen lernen, mit der Situation umzugehen.

Droht die Situation zu eskalieren, versuchen Sie trotz etwaiger Provokationen oder Streitigkeiten mit Ihrem Partner über die Konsequenzen für Sie und Ihre Kinder nachzudenken.

Wenden Sie sich umgehend an den Männernotruf – auch, wenn die Situation bereits eskaliert ist. Dieser steht besonders in solchen Krisen 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche kostenlos unter 0800 246 247 für Sie zur Verfügung und bietet Hilfe an.

5 Tipps für eine Scheidung mit Kindern

  • Versuchen Sie auch in einer solch schwierigen Situationen Streit zu vermeiden, wenn Ihre Kinder anwesend sind
  • Fühlen Sie sich in Ihr Kind hinein
  • Entscheiden Sie immer zugunsten des Kindes und respektieren Sie dessen Wünsche
  • Akzeptieren Sie das Kontaktrecht des Nicht-Erziehenden Elternteils
  • Vermeiden Sie wenn möglich einen Sorgerechtsstreit

Der finanzielle Aufwand ist oft höher als erwartet

Natürlich spielt nicht nur die emotionale, sondern auch die finanzielle Komponente eine wichtige Rolle.

Vielen Ehepartnern ist es oft nicht bewusst, dass eine Scheidung nicht nur an sich, sondern vor allem die Jahre danach eine kostspielige Angelegenheit ist.

Kostenpunkte einer Scheidung

  • Gerichtskosten
  • Rechtsanwalt
  • Mediatoren, kostenpflichtige Beratungsstellen
  • Unterhaltszahlungen für den Partner und Kinder

Besonders der letzte Punkt kann finanzielle Probleme verursachen. Wenn Sie und Ihr Partner arbeiten, haben Sie sich wahrscheinlich einen guten Lebensstandard aufgebaut. Diesen möchten Sie bestimmt nicht missen wollen. Das ist absolut verständlich.

Wenn Ihr Partner jedoch nicht arbeitet, ist es nach der Trennung normalerweise die Pflicht des Anderen, den Ex-Partner finanziell zu unterstützen. Nur in seltenen Fällen kommt es zu einer einmaligen Abfindungszahlung.

Weitere Punkte, die Sie finanziell belasten können

  • Auszahlungen an den Partner
  • Aufteilung von gemeinsam Gespartem
  • Aufteilung von gemeinsam angeschafften Dingen (Vermögensaufteilung)
  • Kinderbetreuung
  • Verteilung der Schulden

Falls Sie gemeinsame Dinge gekauft haben oder gemeinsam für die Pension gespart haben, werden diese ebenfalls aufgeteilt. Bei der Aufteilung einer gemeinsam gekauften Immobilie kann dies für Sie oder Ihren Partner zu einer hohen finanziellen Belastung kommen.

Auch die Kinderbetreuung kann nach der Scheidung schwierig werden. Manchmal gibt es keine Möglichkeit, Ihre Kinder innerhalb der Familie zu betreuen. Dann wird es nicht aus bleiben, dass Sie eine dritte Person hinzuziehen.

Handeln Sie in brenzligen Situationen – holen Sie sich Hilfe!

Holen Sie sich auch für diese und andere Punkte Hilfe. Zögern Sie nicht. Im Zuge einer Scheidung treten immer unterwartete Probleme auf. Ist jedoch Gewalt im Spiel, handeln Sie bitte unverzüglich:

  • Handeln Sie unverzüglich bei Gefahr im Verzug
  • Schützen Sie sich und Ihre Kinder
  • Verlassen Sie das Haus/ die Wohnung
  • Versuchen Sie zu Deeskalieren
  • Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr
  • Holen Sie sich Hilfe!

Da es bei Scheidungen oft zu unerwarteten Situationen trotz versuchter Krisenbewältigung kommen kann, sollten Sie darauf vorbereitet sein.

Krisenhotline bei Scheidung

Deshalb ist es umso wichtiger, eine Männerberatung bereits vor einer Eskalation zu kontaktieren. Unter www.maennernotruf.at oder 0800 246 247 steht Ihnen der Männernotruf 24h kostenlos und anonym zur Verfügung und bietet ein professionelles Hilfeangebot an.